Das additive Modell (RGB) wird zur Darstellung der Farbe an Bildschirmen eingesetzt, das subtraktive (CMYK) zur Darstellung der Farbe auf einem Druckprodukt.

Wenn Sie Farben gezielt einstellen wollen, gehen Sie zu Farbspiele. Allerdings ist eine gewisse Kenntnis der Prinzipien des Farbraums CIELAB und des RAL-Design-Systems günstig.

Grundsätzlich gilt, dass jeder Monitor jede Farbe in einem anderen Farbton darstellt. Das liegt daran, dass das Phosphor überall unterschiedlich sein kann. So sieht z. B. „blau“ auf unterschiedlichen Monitoren unterschiedlich aus. Kalibrierung und Profilierung des Monitors bestimmt das Endergebnis mit. Dies ist wichtig für die Produzenten von Monitordarstellungen, aber auch für den Betrachter einer Internetseite.


RGB

Wenn alle Punkte (Pixel) leuchten, ist die Energie, welche unseren "Farbempfänger" Auge + Gehirn trifft, am größten und wir empfinden "Weiß" (RGB: 255,255,255), so wie auch das weiße Tageslicht - eine Mischung von elektromagnetischen Wellen mit Wellenlängen etwa zwischen 400 und 700 nm (1 nm (Nanometer) ist 1 Milliardstel Meter oder 1 Millionstel mm) als langweiliger "Wellensalat" weiß empfunden wird.

Erst wenn man diesem Wellensalat Anteile wegnimmt entsteht ein Farbreiz, erst der Mangel macht den Reiz. Dass aus Rot und Blau Violett entsteht, versteht man sofort, auch Blau + Grün = Blaugrün ist klar, dass aber Rot + Grün = Gelb, ist für alle sehr verblüffend, die sich nicht näher mit der Farbenlehre oder gar mit Farbmetrik befasst haben. Für sie empfiehlt sich ein Besuch auf der Seite Farb-Mischung

Jede Farbempfindung ist additiv!

Der Bildschirm am eingeschalteten Gerät ist besetzt mit kleinen, aber schon mit der Lupe sichtbaren rot, grün und blau leuchtenden Punkten. Sie leuchten mehr oder weniger, weil sie gezielt von einem Elektronenstrahl mehr oder weniger angestrahlt oder auch nicht angestrahlt werden.
Schon aus geringem Abstand betrachtet, verschmelzen die farbigen Punkte zu einem einheitlichen "additiven" Farbeindruck.
Die Lichtenergie jedes Punktes bildet für das Auge einen Farbreiz.

Warum ist ein Blatt grün?

Wenn die grünen Punkte leuchten ist die Bildpartie grün, aber warum ist ein Blatt
grün?

Ein grünes Blatt wird deswegen grün empfunden, weil der im Blatt enthaltene Farbstoff, das Chlorophyll dem weißen Licht die kurz- und langwelligen und Lichtwellen (durch Absorption) entzieht, und nur die Lichtwellen mittlerer Wellenlänge wieder entlässt, die es als Energie zur Photosysnthese von Stärke aus CO2 und Wasser nicht braucht. Das Chlorophyll benimmt sich also subtraktiv. Der abgestrahlte Rest erzeugt additiv im "Auge" (hier stellvertretend gebraucht für den gesamten Wahrnehmungsapparat, zu dem auch Nervenschaltungen und Gehirnpartien gehören) den einheitlichen Farbeindruck Grün.

Warum sind keine gelben Punkte auf dem Bildschirm?

Wenn es möglich wäre, einen solchen Phosphor (wörtlich "Licht-Träger") zu entwickeln, würde er im Prinzip auch nichts anderes tun, als das, was - wie oben gezeigt - die roten und grünen Bildpunkte tun, nämlich rotes und grünes Licht abstrahlen.
Für das "Auge" das Signal: "nun mach mal Gelb daraus".
Wir sind alle quasi Mitarbeiter beim Farbenfernsehen. Es sendet nur Rot und Grün und lässt uns das Gelb selber "machen"!
Dass dieses Gelb nicht besonders brillant ist, liegt daran, dass die in der Monitor-Technik zur Verfügung stehenden grünen und roten Phosphore nicht ganz ideal den Anforderungen
entsprechen. So kommt es, dass sogar lacktechnisch brillantere Gelb als auf den Bildschirmen realisierbar sind!

Realisierbare Bildschirmfarben

Vergleicht man die Farben auf dem Bildschirm mit Farben, denen wir im Alltag begegnen, in Werbeprospekten, Magazinen, Mode, an Straßenfahrzeugen etc., so bemerken wir Defizite eigentlich nur dann, wenn man gezielt danach sucht. "Sooo schlecht" ist das Fernsehen - zumindest was die Wiedergabe von Farben betrifft - gar nicht. Außerdem hat unser Wahrnehmungsapparat - je nach Standpunkt - die angenehme und "gnädige" Eigenschaft, dass er sich sehr leicht täuschen lässt. Fällt Ihnen etwa auf, dass die Photografie einer Clematis niemals das schöne Violett der Natur zeigt? Oder dass Türkis- oder Aquamarintöne auf dem Bildschirm vergleichsweise "mikrig" ausfallen? Irgendwie tauchen wir in die uns vorgeführte Scheinwelt der Bilder total ein und akzeptieren den gegebenen Farbraum als vollkommen.